Zur Verminderung von langfristiger Schädigungen von Patienten, die Psychopharmaka (auch atypische Neuroleptika und moderne Antidepressiva) nehmen müssen, sollten folgende wichtige Kontroll-Untersuchungen in regelmäßigen Abständen – mindestens alle 3 Monate durchgeführt werden (siehe auch Marder et al. 2004):
– Body-Mass-Index (Hüftumfang)
– Plasmaglucosespiegel
– Großes Blutbild
– Leberwerte
– Lipidprofil
– Prolaktinerhöhung
– Sexuelle Dysfunktion
– QTc-Bestimmung (EKG-Kontrollen)
– Zeichen von Myokarditis bei Clozapin (Leponex)
– Anzeichen von Spätdyskinesien
– Augenuntersuchung
Der Arzt sollte den Mut haben, die Untersuchungen regelmäßig durchzuführen und der Patient nach diesen Untersuchungen zu fragen und sie zu verlangen. Nur so lassen sich rechtzeitig Anzeichen von eventuellen, langfristig krankmachenden Auswirkungen der Therapie mit Psychopharmaka erkennen. Ein Austausch zwischen Arzt und Patient über Wirkung und Nebenwirkung der vereinbarten Therapie sollte ein selbstverständlicher Anteil der regelmäßigen psychiatrischen Gespräche sein. Die beste Psychotherapie nutzt nichts, wenn keine Kooperation bei der medikamentösen Therapie aufgebaut und gepflegt wird.